Aktuelles
Bienenvölker abzugeben
Moin liebe Imkerinnen und Imker,
ein Kollege aus unserem Verein möchte gerne 20-30 Bienenvölker abgeben.
Er imkert auf Deutsch Normalmaß in Segeberger Kunststoffbeuten.
Bei ernsthaftem Interesse könnt Ihr mich gerne hier anschreiben, dann gebe ich Namen und Telefonnummer
raus und Ihr könnt mit Ihm in Kontakt treten und weitere Informationen erfragen.
Allen einen sonnigen Sonntag!
Ganz herzliche Grüße!
Lena Temmen
Schriftführerin Imkerverein Uplengen-Hesel e.V. von 1978
Frühjahrsarbeiten an den Bienenvölkern
Von Nds. Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit am 28.02.2025 10:07
Der kalendarische Frühling beginnt am Donnerstag, den 20. März 2025. Vom starren Kalendersystem gänzlich unbeeindruckt, hat der phänologische Vorfrühling in der Natur bereits Einzug gehalten. Vielerorts konnten die Bienen ihren Reinigungsflug absolvieren. Die ersten Blüten der Schneeglöckchen, Krokusse, Märzenbecher und Winterlinge sind bereits aufgeblüht und laden die Bienen zum Beflug ein. Besonders wichtig für die Ernährung der Bienenbrut ist jedoch die Salweidenblüte, die vielerorts schon kurz vor dem Aufblühen steht. Das vergangene Wochenende hat uns zudem einen ersten Vorgeschmack auf den kommenden Frühling gegeben, und die ersten Durchsichten sowie Futterkontrollen an den Bienenvölkern konnten durchgeführt werden. Die Wettervorhersage für die Region Celle verspricht bis Mitte März Temperaturen bis in den zweistelligen Bereich, was den Auftakt zur aktiven Bienensaison einläutet. In diesem Zusammenhang möchten wir Ihnen Ratschläge geben, was jetzt an den Bienenvölkern zu beachten ist.
Wer Völkerverluste erlitten hat, der muss jetzt zunächst das Folgende umsetzen:
Ursachensuche und Aufräumen
Vereinzelte Rückmeldungen aus der Imkerschaft bestätigen auch in diesem Jahr teils lokal auftretende, überdurchschnittliche Winter-Völkerverluste. Nach einer Erhebung der Ursachen müssen, falls noch nicht erfolgt, die verstorbenen Völker unbedingt vom Stand entfernt werden. Anschließend werden die Waben eingeschmolzen und das Beutenmaterial entsprechend gereinigt. Schauen Sie selber zunächst kritisch nach Ursachen, warum Ihre Bienenvölker den Winter nicht überlebt haben könnten. Bei hohem Varroabefall und damit einhergehendem Virusbefall der erwachsenen Bienen, findet man oftmals leergeflogene Bienenkästen vor, doch das muss nicht die Regel sein. Denn die Frage, ob Bienenvölker sich leerfliegen oder man den Totenfall in der Beute vorfindet, hängt wesentlich vom Wetter, aber auch davon ab, ob die Bienen vor dem Absterben noch fliegen konnten. Sollten Sie keine Bienen mehr vorfinden, bleiben neben Futter auch Brutreste auf den Waben zurück. Anhand dieser lassen sich Symptome finden, mit denen man den Varrobefall gut belegen kann. Selbst wenn über eine Ferndiagnose nicht alles festzustellen ist, gibt Ihnen unser Beratungsteam gerne Hilfestellung bei der Ursachenforschung. Darüber hinaus bieten wir Ihnen Empfehlungen bei der Überarbeitung Ihres bisherigen Varroa-Bekämpfungskonzepts.
Mit Beginn der Salweidenblüte sind folgende imkerliche Maßnahmen umzusetzen:
Die Futterversorgung der Bienenvölker ist weiterhin im Blick zu behalten. Mit der steigenden Brutaufzucht steigt der Bedarf der Völker an Nektar, Wasser und Pollen. Das „große Blühen" hat noch nicht begonnen und es kann jederzeit zu einem Kälteeinbruch kommen. Schauen Sie deshalb lieber einmal mehr nach Ihren Völkern und prüfen Sie deren Futterversorgung.
Bei 2-zargigen Völkern
Wirtschaftsvölker des Vorjahres die 2-zargig überwintert haben sollten auf ihren Futtervorrat kontrolliert werden. Dabei können jetzt auch die angebrachten Mäusegitter für ein freies Flugloch weichen. Sollte im Spätsommer keine Wabenhygiene erfolgt sein, sind jetzt unbebrütete Altwaben zu entnehmen und durch frischen Wabenbau zu ersetzen. Ansonsten ist derzeit an diesen Völkern nichts Weiteres zu tun. Im April, zu Beginn der Kirschblüte, erhalten diese 2-Zarger ihren Honigraum aufgesetzt und einen Drohnenbaurahmen eingehängt.
Bei 1-zargigen Völkern
Die Jungvölker des Vorjahres haben 1-zargig überwintert. Zunächst sollten Sie als ersten Schritt auch bei diesen Völkern die Futtervorräte überprüfen. Bis zum Beginn der Salweidenblüte haben diese die ersten großen Sätze Jungbienen erbrütet und füllen in Idealfall eine ganze Zarge mit Bienen. Nun werden daraus Wirtschaftsvölker, von denen in diesem Jahr der erste Honig geerntet werden kann. Das setzt jedoch wichtige imkerliche Maßnahmen voraus. Diese Völker benötigen als erste Maßnahme eine Erweiterung, denn die junge Königin wird das Eierlegen von nun an stetig steigern. In 21 Tagen schlüpft eine Vielzahl junger Bienen. Gleichwohl diese Jungbienen zunächst die abgehenden Winterbienen ersetzen, benötigt die Königin ausreichend Platz für ihre Bruttätigkeit. Steht ihr dieser nicht zur Verfügung, errichten die Bienen Wildbau im Beutenboden, der aber den wirklichen Raumbedarf nicht decken kann. Die Vielzahl junger Ammenbienen werden ihren Futtersaft nicht los und so wird unweigerlich schon früh allein aufgrund von Raummangel die Schwarmstimmung eingeläutet. Das erklärt, wofür diese Völker jetzt erweitert werden müssen. Es wird eine Erweiterungszarge mit Mittelwänden und wenn vorhanden, im Zentrum mit zwei bis drei ausgebauten hellen Waben ausgestattet, oben aufgesetzt. Später, zu Beginn der Kirschblüte im April, erhalten diese nun 2-zargigen Völker auch ihren Honigraum aufgesetzt und einen Drohnenbaurahmen eingehängt.
(Zu) kleine 1-zargige Völker kann man jetzt „boostern"
Schwachen, aber nicht kranken (!) Völkern kann man jetzt Unterstützungshilfe durch eigene starke Völker bieten. Denn mit Beginn der Salweidenblüte können die Bienen bei gutem Wetter nennenswert Pollen und Nektar eintragen um dabei ein schwächeres Volk zu boostern. Dabei sind Völker zu verstehen die weniger als drei bis vier Wabengassen besetzen. Diese werden für maximal vier Wochen über ein Absperrgitter auf starke Völker aufgesetzt (siehe die Abbildung im Anhang). Diese Doppelvölker werden grundsätzlich nur dann gebildet, wenn das schwache Volk sichtbar nicht krank ist.
Die beiden Völker nutzen ein gemeinsames Flugloch (unten). Das oben aufgesetzte Volk erhält somit Pflegehilfe von dem stärkeren Volk und baut in kurzer Zeit sein Brutnest aus.
Nach drei, spätestens aber nach vier Wochen, sollten Sie die beiden Völker wieder trennen, ansonsten geraten diese in Schwarmstimmung. Zu dieser Zeit blüht in der Regel auch die Kirschblüte auf. Stellen Sie nun das oben aufgesetzte, ehemals schwache Volk auf den Boden des zuvor stärkeren Volkes und letzteres auf einen neuen Boden woanders hin. Somit erhält das ehemals schwache Volk auch noch alle Flugbienen zur weiteren Verstärkung. Damit bei beiden Völkern deren Brutnester nicht sogleich „verhonigen" können, erhalten beide einen Honigraum über ein Königinnen-Absperrgitter aufgesetzt. Das ehemals schwache Volk wird zu diesem Zeitpunkt zudem noch mit einer untergesetzten Zarge erweitert.
Diese Art des „Boosterns" funktioniert sehr gut, aber auch ausschließlich nur zu dieser Jahreszeit, ohne dass die Bienen sich gegenseitig abstechen. Selten kommt es vor, dass zur Kirschblüte der oben aufgesetzte „Schwächling" leer ist. In solch einem Fall war die Königin nicht in Ordnung und die Bienen sind alle in das untere Volk umgezogen. Dann war es wenigstens einen Versuch wert.
Winterbehandlung
Die Außentemperaturen der vergangenen Tage lagen in weiten Teilen Niedersachsens und in anderen Bundesländern unter dem Gefrierpunkt. Auch in der Region Celle zog der Frost für wenige Tage ein. Untersuchungen zur Volksentwicklung mittels Populationsschätzungen lassen jetzt den Schluss zu, dass die Völker nach diesen Frostnächten spätestens in drei Wochen brutfrei sind. Sollten dann Ende der 51. Kalenderwoche die Außentemperaturen dafür sorgen, dass die Bienen eng in ihrer Wintertraube beziehungsweise zwischen den Wabengassen sitzen, bieten sich ideale Bedingungen für eine abschließende Winterbehandlung gegen die Varroa-Milbe. So wäre auch das von uns propagierte Varroa-Bekämpfungskonzept für diese Saison erfolgreich abgeschlossen.
Wenn nicht schon geschehen, dann legen Sie jetzt eine Varroa-Diagnose-Windel unter Ihre Völker. Werten Sie den natürlichen Milben-Totenfall nach einer Woche aus. Sollte der Milbenfall bei einer Milbe pro Tag liegen, muss eine winterliche Restentmilbung erfolgen.
Im Folgenden lesen Sie wie eine Winterbehandlung erfolgreich durchgeführt werden kann:
Das richtige Behandlungsmittel
Für die Behandlung im Winter bei brutfreien Völkern steht Ihnen die Oxalsäure mit zwei Applikationsmöglichkeiten zur Verfügung.
Träufeln
Verwenden Sie eine 3,5-prozentige Oxalsäuredihydrat-Lösung mit dem Hinweis „ad us. vet.". Diese ist frei im Handel verkäuflich. Bereiten Sie das Behandlungsmittel laut Packungsanleitung auf, indem Sie die beiliegende Saccharose in der Lösung unter indirekter Wärme (Warmwasserbad) auflösen.
Oder:
Verwenden Sie das Varroxal 0,71 Gramm pro Gramm (g/g) Bienenstockpulver. Es entspricht einem Gramm Oxalsäure Dihydrat. Fügen Sie dem Pulver gemäß Packungsanleitung lauwarmen Zuckersirup (30 – 35 Grad Celsius) hinzu.
Beide Lösungen sollten nach Aufbereitung zügig verwendet werden.
Verdampfen (Sublimation)
Das Varroxal 0,71g/g Bienenstockpulver kann als Alternative zum Träufeln im Bienenstock mit einem geeigneten Gerät verdampft werden. Der Vorteil hierbei ist, dass die Bienenvölker nicht geöffnet werden müssen. Die Gebrauchsanweisungen des Arzneimittels sowie des Geräteherstellers sind zu befolgen.
Der richtige Zeitpunkt
Frühe Morgenstunden an kalten Tagen bis zu 5 Grad Celsius sind besonders geeignet, um die Träufelbehandlung mit Oxalsäure durchzuführen, denn dann sitzen die Bienen eng in ihren Wabengassen. Je fester der Bienensitz, desto höher ist die Effektivität der Behandlung.
Für die Verdampfung mit Oxalsäure sollten Außentemperaturen zwischen zwei und zehn Grad Celsius herrschen. Hier ist ein fester Wintersitz nicht zwingend notwendig. Wichtig ist aber laut Gebrauchsanweisung, dass sich die Bienen im Bienenstock befinden und die Fluglöcher nach Behandlung für einige Zeit verschlossen bleiben, um die Bienen am Ausflug zu verhindern.
Die richtige Dosierung
Für die Träufelbehandlung sollten die Bienen möglichst eng in ihren Wabengassen sitzen und die Oxalsäure-Applikation mit einem feinen Strahl erfolgen. Hilfreich ist dabei eine Pipettenspitze als Aufsatz für die Spritze. Bei der Anwendung von Oxalsäure (OS) muss die Bienenverträglichkeit bedacht werden. Jede Überdosierung und wiederholte Behandlungen führen zu erhöhtem Bienenabgang. Die Dosierung richtet sich nach der Volksstärke. Da Sie die Bienenvölker nicht unnötig stören sollten, erfassen Sie die Volksstärke einfach über die Anzahl dicht mit Bienen besetzter Wabengassen, wobei die äußeren Randgassen nicht mitgezählt werden. Starke Völker mit mehr als fünf besetzten Wabengassen erhalten maximal 50 Milliliter (ml) OS-Lösung, mittelstarke Völker mit vier besetzten Wabengassen erhalten maximal 40 ml OS-Lösung und schwächere Völker maximal 30 ml OS-Lösung. Sitzen die Bienen über zwei Bruträume, sollten beide Teile behandelt werden (von unten beginnend). Die maximale Dosis von 50 ml OS-Lösung sollte aber auch hier nicht überschritten werden. Dies gilt auch für einräumige Beutensysteme mit größerem Wabenmaß. Achten Sie bei der Anwendung auf eine gleichmäßige Verteilung. Damit die Bienen nicht zu sehr auskühlen, sollten Sie zügig arbeiten und das Volk schnell wieder verschließen. Die Lösung kann optional vorher handwarm angewärmt werden. Achten Sie auch auf Ihre eigene Sicherheit: Säurefeste Handschuhe und Augenschutz sind ein Muss!
Für die Behandlung eines Volkes mittels Verdampfung wird der gesamten Inhalt eines Beutels oder zwei Messlöffel des Tierarzneimittels in ein geeignetes Gerät zur Verdampfung (zum Beispiel Varrox oder Varrox Eddy Verdampfer) gegeben. Eine zweite Verdampfungsbehandlung im Abstand von zwei Wochen wird nur empfohlen bei:
Stark befallenen Bienenvölkern mit einem Restbefall von über sechs Prozent, das heißt mit einem natürlichen Milbenfall von über einer Varroa-Milbe pro Tag oder bei Völkern mit kleinen Flächen verdeckelter Brut im Winter. Bedenken Sie aber, dass es sich hier um eine Restentmilbung handelt und eine einmalige Behandlung zu einem brutfreien Zeitpunkt in der Regel ausreichend effektiv ist. Sollten die Bienenvölker schon zu stark vorbelastet sein, muss das vorausgegangene Bekämpfungskonzept überdacht werden! Achten Sie bitte hier dringend auf den Anwenderschutz und tragen Sie neben Handschuhen eine sicher abschließende Atemmaske. Bitte entfernen Sie sich während der Behandlung vom Bienenstand und sperren den Bereich weiträumig ab, sodass sich keine Unbeteiligten in Gefahr bringen.
Die richtige Dokumentation
Bewahren Sie für jegliche Behandlungsmittel die Belege auf und dokumentieren Sie das Behandlungsmittel und die Behandlungsmenge je Bienenvolk in einem Bestandsbuch.
Die Erfolgskontrolle
Um Bienenabgang zu vermeiden, wiederholen Sie die Behandlung keinesfalls. Halten Sie dennoch die Milbenzahlen über die Gemülldiagnose für zehn Tage nach der Behandlung im Blick. Sollten in diesem Zeitraum etwa 80 Prozent des Gesamtmilbenbefalls gefallen sein, so hat die Behandlung gewirkt. Hilfestellung für die Berechnung des Gesamtmilbenbefalls bietet Ihnen folgendes Rechenbeispiel. Um zu dieser Jahreszeit den Gesamtmilbenbefall im Bienenvolk zu errechnen, multipliziert man den täglichen natürlichen Milbenfall (über sieben Tage ausgezählt) mit dem Faktor 500. Fallen beispielsweise 1,2 Milben pro Tag so rechnet man: 1,2 x 500 = 600. Im Bienenvolk leben also vor der Behandlung schätzungsweise 600 Milben. Nach Behandlung sollten dann in den ersten 10 Tagen mindestens 480 Milben (80 Prozent) gefallen sein.
Kein Frost in ihrer Region? Keine Sorge!
Untersuchungen zeigen, dass eine Träufelbehandlung bei einer kleinen Restfläche an Brut dennoch effektiv möglich sein kann, insofern darauf geachtet wird im engen Wintersitz wirklich jede bienenbesetzte Wabengasse zu beträufeln.
Bei der Behandlung über Verdampfung kann gegebenenfalls ein zweites Mal behandelt werden um auch bei einer kleinen Restfläche an Brut effektiv zu wirken.
Zu viel Text?
Kein Problem! Das passende Lehrvideo zur praktischen Durchführung einer Träufelbehandlung im Winter finden Sie auf unserem YouTube Kanal @lavesbieneninstitutcelle oder direkt hier: Winterliche Restentmilbung.
Wer noch mehr zum Thema Oxalsäure-Verdampfen wissen will, dem empfehlen wir den Beitrag „Live von Pias Bienenstand - Sondersendung Oxalsäure verdampfen
Wenden Sie sich gerne an uns falls Rückfragen bestehen: poststelle.ib-ce@laves.niedersachsen.de
- Besuchen Sie unseren YouTube-Kanal „LAVES Bieneninstitut Celle"
- Weitere Informationsangebote des LAVES Bieneninstitutes Celle
Vorsicht beim Kauf von Kunstschwärmen!
Schon jetzt, bevor die Überwinterung der Bienenvölker überhaupt ganz überstanden ist, zeichnen sich in Deutschland teils erhebliche Völkerverluste ab. Ausgehend von der Erhebung von Verlusten im vergangenen Herbst durch das Bieneninstitut Mayen, wird von einer Winterverlustquote in Deutschland von im Mittel 25 Prozent ausgegangen [Infobrief Bienen@Imkerei 27/2024 - 22.11.2024] . Dieser prognostizierte Wert wird regional zwar unterschiedlich ausfallen, liegt aber deutlich über dem schon hohen Wert von durchschnittlich 15,3 Prozent der letzten dreizehn Jahre. Hohe Winterverluste wollen einige Imkerinnen und Imker möglichst schon mit Beginn der neuen Saison ausgleichen. Händlerinnen und Händler von Kunstschwärmen bewerben seit einiger Zeit ihre Angebote für 2025 zum Beispiel im Internet. Das ist ein bedenklicher Weg und die Preise sind inzwischen erheblich gestiegen. Wir möchten vor dem Kauf von Kunstschwärmen warnen, die nicht aus Deutschland stammen oder deren Herkunft nicht eindeutig bekannt beziehungsweise belegt ist. Das begründen wir wie folgt.
Mit der Einfuhr von Kunstschwärmen können neue Bienen-Krankheitserreger und Schädlinge, vor allem aber auch virulentere Stämme importiert werden
Im Allgemeinen ist die Einfuhr von Bienen von außerhalb Deutschlands mit den entsprechenden Seuchenfreiheitsbescheinigungen erlaubt. Sofern aber die Herkunft der Kunstschwärme nicht eindeutig belegt ist und/oder deren Seuchenfreiheitsbescheinigungen fehlen oder fehlerhaft erscheinen, verbietet sich der Import/der Kauf dieser Bienenvölker.
Grundsätzlich aber birgt jeder Import von Kunstschwärmen die Gefahr des Einschleppens neuer Krankheiten und Bienen-Schädlinge. Es besteht zudem die Gefahr der Einschleppung virulenterer, für die hiesigen Bienen gefährlicherer Genotypen von hier schon vorhandenen Krankheitserregern und auch von akarizid-resistenten Varroa-Milben.
Vor einigen Jahren sind in Frankreich beispielsweise Amitraz-resistente Varroa-Milben nachgewiesen worden1. Werden solche resistenten Milben mit den Kunstschwärmen importiert, werden diejenigen Imker in Deutschland Probleme bekommen, die Amitraz-haltige Varroazide einsetzen. In Bezug auf die Europäische Faulbrut ist belegt, dass es in Europa unterschiedliche Melissococcus plutonius-Stämme gibt, die stark in ihrer Virulenz variieren2. Werden solche gebietsfremden, virulenteren Genotypen mit den Kunstschwärmen importiert, kann es zu einer seuchenhaften Ausbreitung der Europäischen Faulbrut kommen. Das ist eine Brutkrankheit, die derzeit in Deutschland eher eine untergeordnete Rolle spielt, aber beispielsweise in der Schweiz vor einigen Jahren überraschend massive Probleme in der Imkerei verursacht hat.
Vorsorglich erneuern wir auch unseren früheren Warnhinweis für Kunstschwärme, die aus Italien stammen, denn sie dient der Vermeidung der Einschleppung des Kleinen Beutenkäfers (Aethina tumida). Der Kleine Beutenkäfer ist ein anzeigepflichtiger Vorratsschädling, der sich in Italien (in der Region Kalabrien und auf Sizilien) seit seinem Erstnachweis in 2014, trotz intensiver Bemühung um dessen Ausrottung, inzwischen etabliert hat. Wenn auch die dortige Veterinärverwaltung bemüht ist eine weitere Ausbreitung des Käfers in Italien zu verhindern, so zeigt die Entwicklung und Verbreitung zehn Jahre nach dem Erstnachweis, dass das ein schwieriges Unterfangen bleibt. Eine Herkunftsbeschreibung „Kunstschwärme aus Italien" ist eher kein sicherer Garant, dass auf diesem Wege nicht doch unbemerkt der Kleinen Beutenkäfer nach Deutschland gelangen kann.
Importierte Kunstschwärme sind gestresst und überleben den Transport mitunter nicht
Generell ist der Transport von Kunstschwärmen unter bienengerechten Bedingungen für kurze Zeit unbedenklich. Bei lang andauernden Transporten innerhalb von Europa stresst dies jedoch die Bienen. Oftmals überleben diese Kunstschwärme den Transport nicht oder die Ausgangsbienenmasse schrumpft schnell nach ihrer Ankunft, so wie es die letzten Jahre oft zutraf. Das ist nicht nur bedauerlich, es ist auch mit der Verantwortung für das Tierwohl nicht vereinbar.
Importe von Bienen nach Deutschland sind zudem nicht nötig
Grundsätzlich gilt zu bedenken, Kunstschwärme schrumpfen naturgemäß nach dem Einschlagen zunächst an Bienenmasse deutlich und erst nach drei Wochen beginnen sie langsam, diesen Verlust zu kompensieren. Später dann erst fangen sie an zu wachsen. Von daher erzielt man mit den Kunstschwärmen nicht wirklich einen großen Vorsprung gegenüber Völkern, die etwas später in Deutschland zu erwerben sind. Für den Saisonstart 2025 werden sogar jetzt schon ganze Bienenvölker auch in Deutschland angeboten. Zudem kann man alljährlich bei einer Vielzahl von versierten Imkern und Imkerinnen in Deutschland später deren Überschuss an Jungvölkern kaufen. Das gilt ebenso für Kunstschwärme, die ab Mitte des Jahres von hiesigen Betrieben angeboten werden. Ferner sollte die eigene Vermehrung aus dem eigenen Bestand zu den selbstverständlichen imkerlichen Fähigkeiten gehören. Von daher ist ein oftmals sogar erheblich überteuerter Import von Kunstschwärmen nicht nötig.
Wir kommen daher zu dem Schluss, dass Kunstschwarm-Importe aus anderen Ländern als fahrlässig, verantwortungslos und nicht zielführend bezeichnet werden können.
Keine Vorzeitige Varroa Behandlung
Leider kursieren Empfehlungen in der Imkerschaft, schon jetzt eine abschließende medikamentöse Varroa-Bekämpfung durchzuführen. Da die meisten Bienenvölker jedoch noch immer brüten, kann eine Varroa-Bekämpfung derzeit gar nicht ausreichend wirksam sein. Solche Empfehlungen stehen auch im Widerspruch zur zulassungskonformen Anwendung der in Deutschland zugelassenen Varroazide – denn alle Oxalsäureprodukte dürfen nur im brutfreien Zustand der Völker angewandt werden.
Später Bruteinschlag und Varroa-Vermehrung – kein Grund zur Sorge und schon gar kein Grund jetzt vorhandene Brut zu zerstören
Zusätzliche Brutzyklen bieten der Varroa-Milbe grundsätzlich Bedingungen zur Vermehrung. Wer aber seine Spätsommerpflege der Völker mit einer gezielten Varroa-Bekämpfung kombiniert hat, so wie wir das in unserem „Celler Info-Brief" vom 08.08.2024 und auf unserem YouTube-Kanal in mehreren Videos detailliert erklärt haben (siehe YouTube @lavesbieneninstitut Celle), muss sich in der Regel jetzt keine Sorgen um die Belastung durch Varroa-Milben machen. Wer die Wirtschaftsvölker in Brut- und Flugling geteilt hat („Teilen & Behandeln"), hat seinerzeit ideale Bedingungen für eine hochwirksame Varroa-Bekämpfung mit Oxalsäure geschaffen. So ist die Zahl der Milben und damit die Startpopulation für den dann erfolgten herbstlichen Bruteinschlag auf ein Minimum reduziert worden. Die daraus erfolgte Milben-Vermehrung kann schon zahlenmäßig gar keine Gefahr für die Bienenvölker und deren Überwinterungserfolg darstellen. Von daher sind Empfehlungen, die Brut gar zu zerstören, weder begründbar, noch sinnvoll – sie sind sogar kontraproduktiv und bedenklich. Solch eine Maßnahme kommt einer Verschwendung von Ressourcen gleich und bedeutet eine zusätzliche und unnötige Belastung der Völker. Folgen Sie solchen Empfehlungen bitte nicht!
Gedulden Sie sich – der richtige Behandlungszeitpunkt wird auch in diesem Winter kommen
Noch ist der Winter gar nicht richtig gestartet und auch in diesem Jahr wird es ein günstiges Zeitfenster und Witterungsbedingungen für eine optimale Winter-Abschlussbehandlung geben. Bekanntlich stellen die Bienenvölker nach wenigen Nächten mit frostigen Temperaturen ihr Brutgeschäft ein. Untersuchungen zur Volksentwicklung mittels Populationsschätzungen haben gezeigt, dass die Völker nach diesen Frostnächten spätestens in drei Wochen brutfrei sind. Wenn dann die Außentemperaturen dafür sorgen, dass die Bienen eng in ihrer Wintertraube beziehungsweise zwischen den Wabengassen sitzen, bieten sich ideale Bedingungen für eine abschließende Winterbehandlung gegen die Varroa-Milbe. Darauf sollte man also warten, nur dann ist eine abschließende und effektive Varroa-Bekämpfung möglich.
Gekommen um zu bleiben - wie soll es mit der Asiatischen Hornisse weitergehen?
Seit inzwischen zwei Jahrzehnten breitet sich die Asiatische Hornisse Vespa velutina nigrithorax, die man wegen ihrer markanten gelben Füße auch „Asiatische Gelbfuß-Hornisse" nennt, in Europa aus. Die Ausbreitung begann mit einer einzigen Hornissenkönigin, die zunächst unbemerkt 2004 ihren Weg von China nach Frankreich mit chinesischer Handelsware fand. Zehn Jahre später erfolgte dann ihr Erstnachweis in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Die Ausbreitung in Deutschland dauert inzwischen auch schon zehn Jahre an.
„Aus Sicht der Asiatischen Hornisse ist die Einwanderung und Ausbreitung in Europa eine wahre Erfolgsgeschichte", so Dr. Otto Boecking, Experte aus dem Institut für Bienenkunde Celle. In nur zehn Jahren nach ihrem Erstnachweis in Südwestfrankreich hat sie sich trotz massiver Bekämpfung entdeckter Vorkommen in ganz Frankreich ausgebreitet.1 Bereits 2010 wurde sie zudem an der portugiesischen Atlantikküste sowie 2012 in Ligurien nachgewiesen. Es folgten weitere Einwanderungen in benachbarte Länder innerhalb von Europa und unter anderem auch nach Großbritannien. 2014 in Deutschland angekommen, findet man sie inzwischen in mehreren Bundesländern, denn es besteht ein fortdauernder Invasionsdruck aus Frankreich, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden. Ende 2023 wurden erste Einzeltiere und ein Nest auch in Niedersachsen gemeldet. Mit Sicherheit wird sich die Asiatische Hornisse in Deutschland noch weiterverbreiten. „Der bisherige Verlauf deutet darauf hin, dass die Verbreitung mit Ausnahme wärmebegünstigter Bundesländer, eher langsamer und wahrscheinlich auch nicht in der Populationsdichte wie in südeuropäischen Ländern erfolgen wird", erklärt Dr. Otto Boecking. Spontanes Auftreten der Asiatischen Hornisse beispielsweise in Berlin und Hamburg zeigt, dass es offenkundig auch zu Verschleppungen durch den Menschen über größere Distanzen kommen kann. Damit wird die Ausbreitung in der Fläche befördert. Offenkundig aber profitiert diese gebietsfremde und als invasiv eingestufte Hornissenart von dem vielfältigen Nahrungsangebot, den warmen Sommern und milden Wintern der letzten Jahre und fehlenden natürlichen Feinden beziehungsweise Gegenspielern. Genetische Untersuchungen zeigen, alle bislang in Europa nachgewiesenen Hornissen stammen von einer einzigen, mehrfach gepaarten Königin ab, die 2004 unbemerkt ihren Weg von China mit Handelsware nach Frankreich gefunden hat.2
Hier soll über den bisherigen Kenntnisstand zur Asiatischen Hornisse informieren werden. Es wird auf einen faktenbasierten Diskurs gesetzt. Zudem soll nach zwei Jahrzehnten der Ausbreitung in Europa ein Ausblick im Umgang mit dieser invasiven Art gegeben werden.
Wie lässt sich die Asiatische Hornisse erkennen?
Sowohl die Königinnen als auch die Arbeiterinnen und Drohnen der Asiatischen Hornisse unterscheiden sich deutlich von der heimischen Hornisse (Vespa crabro). Auf den ersten Anblick sind die Asiatischen Hornissen insgesamt etwas kleiner und deutlich dunkel schwarz gefärbt (siehe Foto). Die heimische Hornisse fällt hingegen durch ihren gelb-schwarz gemusterten Hinterleib auf (siehe Vergleichsgrafik). Das ist ein Erkennungsmerkmal, welches allen heimischen sozialen Faltenwespen gemein ist. Aufgrund dieser sehr spezifischen Farbgebung ist eine Unterscheidung von der heimischen Hornissenart sehr einfach möglich. Arbeiterinnen der Asiatischen Hornisse erreichen eine Körperlänge von bis zu 2,5 Zentimetern, Königinnen von bis zu drei Zentimetern. Damit sind sie etwas kleiner als die heimische Hornissenart, bei der Arbeiterinnen eine Körperlänge von bis zu drei Zentimetern, Königinnen von bis zu 3,5 Zentimetern erreichen.
Trotz dieser Unverwechselbarkeit sind in den letzten Jahren leider schon Nester der heimischen Hornisse zerstört und Königinnen unnötig getötet worden, weil man annahm, es seien Asiatische Hornissen. Das sollte vermieden werden, denn diese Insekten sind bekanntlich sehr wertvoll für die Natur. Das Töten stellt zudem einen Verstoß gegen deren Schutzstatus dar, denn die heimische Hornisse ist als besonders geschützte Art nach Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) Anlage1 in Verbindung mit dem § 44 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) eingestuft. Zu Verwechslungen kommt es auch mit ganz anderen Insektenarten, die außer der markanten gelb-schwarz-Färbung nichts mit der Asiatischen Hornisse gemein haben. So wurden uns Hornissenschwebfliegen (Volucella zonaria) und Riesenholzwespen (Urocerus gigas) als vermeintliche Asiatische Hornissen zugesandt. Auch beim Monitoring zur Asiatischen Hornisse zeigen sich hohe Raten von Fehlbestimmungen durch die Meldenden.
Asiatische Hornisse seit 2016 europaweit invasive Art
Grundsätzlich ist der Umgang mit invasiven Arten mit der EU-Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 vom 22. Oktober 2014 (kurz auch IAS-VO genannt) vorrangig über drei aufeinander bauende Instrumentarien geregelt:
1. die Prävention,
2. die Früherkennung und
3. das Management.
Dieser Rechtsrahmen ist seit dem Inkrafttreten für alle Mitgliedstaaten bindend. Zwölf Jahre nach ihrem Erstnachweis in Europa ist die Asiatische Hornisse 2016 mit der Durchführungsverordnung (EU) 2016/1141 nach Artikel 4 Abs. 1 der IAS-VO in die Liste invasiver Arten aufgenommen worden. Derzeit unterliegt die Asiatische Hornisse nach der IAS-VO der sogenannten Früherkennung. Somit bestehen die Verpflichtung zur sofortigen Beseitigung gemäß Artikel 16 bis 18 der IAS-VO und eine entsprechende Notifizierung gegenüber der EU. Für Deutschland finden sich außerdem Regelungen zu invasiven Arten in den §§ 7 Abs. 2 Nr. 9, 40 a bis 40 f des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG), welche die IAS-VO konkretisieren. So gibt der Paragraph 40 a Abs. 1 BNatSchG den zuständigen Behörden die Möglichkeit, Maßnahmen zu ergreifen, um die Vorschriften der IAS-VO durchzusetzen. Falls ein Nest der Asiatischen Hornisse gefunden wird, obliegt die Zuständigkeit in der Regel bei den unteren Naturschutzbehörden. In Niedersachsen gilt diese Zuständigkeit gemäß dem erläuternden Erlass zur ZustVO-Naturschutz vom 7. Januar 2019.
Ist die Asiatische Hornisse gefährlich?
Alle Hornissen zählen zur Familie der Faltenwespen und sind nicht gefährlicher als zum Beispiel unsere Honigbienen. Genauso wie die bei uns heimische Europäische Hornisse (Vespa crabro) ist auch die Asiatische Hornisse von Natur aus sehr friedfertig. Grundlos werden Menschen nicht angegriffen. Hornissen stechen allenfalls zur Verteidigung ihres Nestes. Deshalb sollte eine Distanz von mehreren Metern zum Nest eingehalten und dieses nicht erschüttert werden. Da die Asiatische Hornisse ihre Sekundär- beziehungsweise Hauptnester bevorzugt sehr hoch versteckt im Astwerk von großen Bäumen oder hoch an Gebäuden anlegt, kommt man damit eher nicht in Kontakt. Allenfalls kommt man mit den kleineren, etwa handballengroßen Primärnestern (Gründungsnest) in Kontakt, die mitunter in Schuppen oder Sträuchern anzutreffen sind. Stiche dieser Art sind genauso schmerzhaft, wie die der Honigbienen und der heimischen Hornisse und anderer Wespen. Stichereignisse während der Ernte von Trauben und anderem Obst durch die Asiatische Hornisse sind aus südeuropäischen Anbaugebieten beschrieben. Eine potentielle Gefahr geht von Insektenstichen nur für allergisch reagierende Menschen aus.
Welche Folgen hat die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse?
Wenn auch der Kenntnisstand über die potentiellen Wirkungen der Asiatischen Hornisse hierzulande noch begrenzt ist, so liegen wissenschaftliche Untersuchungen insbesondere aus Frankreich, Italien und Spanien vor, die für eine Einschätzung der Folgen der Verbreitung geeignet sind. Immerhin vermehrt sich die Asiatische Hornisse dort schon seit inzwischen zwei Jahrzehnten.
Probleme im Imkereisektor
Bekannt ist, auch die Asiatische Hornisse nutzt als Generalist ein breit gefächertes Beutespektrum. Dieses variiert mit dem natürlich vorhandenen Angebot an Insekten beziehungsweise anderen Proteinquellen und der Jahreszeit. Neben Insekten, Spinnen und Käfern wird auch Aas toter Fische, Vögel und Säugetiere als Proteinquelle für die Larven-Aufzucht genutzt. In Küstenregionen kann Aas von Meereslebewesen eine sehr wichtige Nahrungsquelle für die Asiatische Hornisse sein.3
Honigbienen werden von ihr gejagt, wenn sich Bienenvölker im Umfeld ihrer Nester befinden. Diese erjagen sie insbesondere am Flugloch der Bienenbeuten. Dennoch überwiegen auch dann Honigbienen nicht grundsätzlich im Beutespektrum. Vielmehr erjagen die Asiatischen Hornissen ebenso Zweiflügler (diverse Fliegenarten, wie beispielsweise Schmeiß- und Schwebfliegen), andere Faltenwespen, wie die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris) und die Deutsche Wespe (Vespula germanica) und viele andere Insekten, Schmetterlinge und Spinnen.4 Ein Hornissenvolk benötigt etwa 11 Kilogramm Insekten-Biomasse pro Jahr. Diesen Biomassebedarf mit der Anzahl erbeuteter Honigbienen gleichzusetzen, ist schlichtweg verfehlt.
Bekannt ist zudem, dass in der frühen Phase der Gründung eines Primärnestes im Frühjahr die Hornissenkönigin so lange allein mit der Jagd auf Insekten beschäftigt ist (sogenannte solitäre Phase), bis sie Unterstützung durch ihre eigenen Nachkommen erhält. Dem folgt dann die sogenannte kooperative Phase. Später widmet sich die Königin nur noch der Eilegetätigkeit im Nest. Die Arbeiterinnen beschaffen dann alleine Futter für die Larven und Holzfasern für den Nestbau, sie sorgen für Nesterweiterungen, versorgen die Brut und verteidigen gegebenenfalls ihr Nest (sogenannte soziale Phase). Bis zum Sommeranfang, wenn die Phase der Nest-Etablierung vollzogen ist, steigert sich die Jagd nach Insekten als Nahrung für die Nachkommen erst in der Phase nach Gründung und Aufbau eines neuen Nestes (Sekundärnest), in das das Volk umzieht. Dann nehmen die Arbeiterinnen eines Hornissenvolkes zahlenmäßig deutlich zu und der Proteinbedarf steigt entsprechend. Das bedeutet, unter europäischen Klimabedingungen nimmt die Prädation auf Insekten erst ab Anfang beziehungsweise Mitte Juli merklich zu.5 Diese Abfolge in der Kolonieentwicklung gilt grundsätzlich auch für die heimischen sozialen Faltenwespen. Das heißt, wenn der Bedarf an Insektennahrung bei den Asiatischen Hornissen zunimmt, stehen ihnen beispielsweise Wespenvölker mit ihrer gleichermaßen angewachsenen Volksgröße als Nahrungsangebot zur Verfügung. Bekanntlich haben zu dieser Jahreszeit Honigbienenvölker sogar schon ihren natürlichen Saisonhöhepunkt überschritten, die Honigerntesaison ist zu diesem Zeitpunkt für die Imkernden in den meisten Regionen Deutschlands beendet und die Völker verlieren natürlicherweise durch Alterung der Bienen ohnehin täglich einige tausend Arbeiterinnen. Diese werden zum Teil von den Hornissen erbeutet. Der damit einhergehende Verlust wird jedoch durch den Schlupf junger Bienen im Volk ausgeglichen. Flugbienenverluste sind für gesunde, starke Bienenvölker also eher unbedeutend. Wenn Bienenvölker gefährdet sind, dann sind es schwache Völker oder kleine Volkseinheiten. Erfahrungen aus der imkerlichen Praxis zeigen, die Asiatische Hornisse schafft es bei varroavorgeschwächten Bienenvölkern sogar in diese einzudringen, da solche Völker sich nicht mehr ausreichend verteidigen können. Das wurde auch bei der Modellierung möglicher Effekte der Asiatischen Hornisse auf Bienenvölker bestätigt und dies sogar für den Fall geringem Prädationsdrucks.6 Letzterer wird wiederum von der Nestdichte der Hornisse vor Ort bestimmt.
Diskutiert wird zudem, ob bei hohen Nestdichten der Asiatischen Hornisse an einem Ort und damit einhergehendem intensivem Beflug von Bienenvölkern, diese womöglich unter Stress geraten könnten.7 Zu beobachten ist nämlich, wenn mehrere Hornissen gleichzeitig am Flugloch erscheinen, reduzierten die Honigbienen ihre Sammelaktivität, stellen irgendwann den Flug ein, bilden gemeinsam einen „Vorhang" am Flugloch und nehmen eine Abwehrstellung gegen anfliegende Hornissen ein.8 Hält diese Belagerung durch die Hornissen über einen längeren Zeitraum an, könnten in der Folge die Bienenvölker womöglich schwächer in die Überwinterung gehen.9
Eine aktuelle Publikation, die wirtschaftliche Auswirkungen der Asiatischen Hornisse auf Honigbienen in Frankreich untersucht hat, indem großräumige Felddaten mit verschiedenen Modellen kombiniert wurden, kommt zu dem Ergebnis, die wirtschaftlichen Kosten könnten aufgrund des Verlustes und Schädigungen von Bienenvölkern 30,8 Millionen Euro pro Jahr erreichen.10
Aber nicht jeder Schaden an Bienenvölkern ist auf die Asiatische Hornisse zurückzuführen.
Mögliche Auswirkungen auf die Biodiversität
Gebietsfremde Arten werden erst dann als „invasiv" eingestuft, wenn die Möglichkeit besteht, dass die Art in ihrem neuen Areal die Biodiversität gefährden kann und wenn zudem eine Erfolgsprognose besteht, nachteilige Auswirkungen tatsächlich verhindern, minimieren oder abschwächen zu können – so die Formulierung in der IAS-VO. Bislang liegen jedoch zu wenige wissenschaftliche Untersuchungen vor, um Biodiversitätsschäden durch die Asiatische Hornisse sicher abschätzen zu können.
Mitunter wird angeführt, die Asiatische Hornisse stelle eine Gefahr auch für Wildbienen dar. Hornissen können grundsätzlich, neben vielen anderen Insekten, ebenso Wildbienen erjagen. Französische Wissenschaftler haben 2.151 Beute-Pellets von am Nesteingang abgefangenen Hornissen-Arbeiterinnen gezielt auf ihr Beutespektrum hin untersucht.11 Sie konnten dabei insgesamt 159 verschiedene Spinnen- und Insektenarten nachweisen. Dabei wurden neben vielen Fliegenarten (29,9 Prozent) auch verschiedene Arten von Hautflüglern (Hymenoptera) mit einem gewichtigen Anteil von 60,1 Prozent nachgewiesen. Unter letzteren fanden sie 38,1 Prozent Honigbienen und 19,7 Prozent Faltenwespen wie die Gemeine- und die Deutsche Wespe als Beute. Der Anteil an Wildbienen im Gesamtbeutespektrum der Asiatischen Hornisse lag den Untersuchungen nach lediglich bei 0,02 Prozent. Diese Daten sprechen eher gegen eine relevante Bedrohung der Wildbienen durch die Asiatische Hornisse. Einer experimentellen Studie zufolge, wehren Hummeln, die auch zu den Wildbienen zählen, mit einer erstaunlichen Technik Angriffe Asiatischer Hornissen ab. Demnach lassen sie sich auf den Boden fallen, wenn sie von dieser Art attackiert werden.12
Eine Studie aus Italien, die vier Jahre nach dem ersten Auftreten der Asiatischen Hornisse dort durchgeführt wurde, konnte keine Konkurrenz mit der heimischen Hornisse oder anderen Wespenarten nachweisen.13 In Deutschland ist bislang keine gebietsfremde Art bekannt, die wirklich zu einer drastischen Reduzierung oder gar zum Aussterben einer einheimischen Art geführt hat, selbst wenn es zu einem örtlichen Massenauftreten gekommen ist. Auch von der Asiatischen Hornisse ist dies eher nicht zu erwarten.
Der aktuelle Bericht des Weltbiodiversitätsrates (IPBES) weist auf invasive gebietsfremde Arten und deren Kontrolle hin (September 2023).14
Wissenschaftliche Daten aus Spanien weisen sogar auf positive Effekte durch das Auftreten der invasiven Hornisse hin. Wespenbussarde (Pernis apivorus) sind bekannte Prädatoren der Brut verschiedener sozialer Wespenarten. Untersuchungen aus Nordspanien ergaben, über 80 Prozent der Nahrung dieser Vögel, die sie an ihre Jungen verfüttern, stammt von mehreren Wespenarten. Nach dem Auftreten der Asiatischen Hornisse zeigte sich, dass dabei inzwischen die verfütterte Brut dieser invasiven Hornisse die zweithäufigste Futterquellen für die Jungvögel ist.15 Das heißt, der Wespenbussard profitiert von der Anwesenheit der Asiatischen Hornisse und es gibt seither in Nordspanien Populationszunahmen dieser eher seltenen Greifvogelart.16,17
Probleme im Obstbau
Alle Faltenwespenarten benötigen Proteinquellen (andere Insekten und Aas) für die Aufzucht ihrer Larven. Die adulten Insekten, so auch die adulten Hornissen, benötigen hingegen selber kohlenhydratreiche Nahrungsquellen (Nektar, reifes Obst, Baumsäfte) für ihren Eigenbedarf. Eine aktuelle Befragung aus dem Obstbau zeigt, die Asiatische Hornisse verursacht insbesondere in Weinbau-Gebieten Spaniens und Portugals Fraßschäden an reifen Trauben. Das wirtschaftliche Ausmaß dieser Schädigungen ist aber bislang nicht bekannt.18
Gekommen um zu bleiben – wie soll es mit der Asiatischen Hornisse weitergehen?
Das Ausbreitungsgeschehen der Asiatischen Hornisse macht deutlich: trotz sofortiger Beseitigungspflicht und erfolgter, teils massiver und kostenaufwendiger Bekämpfungsmaßnahmen ist es weder gelungen, die Etablierung der Art zu stoppen, noch eine Expansion merklich zu verlangsamen. Kurzum: die Asiatische Hornisse ist gekommen um zu bleiben. Diese Entwicklung ist nicht ungewöhnlich, denn auch bei vielen anderen invasiven Arten ist man irgendwann zu der Erkenntnis gelangt, dass diese mit vertretbarem Aufwand nicht nachhaltig reduziert werden können. Modellierungen prognostizieren zudem eine erhebliche Expansionsmöglichkeit Richtung Norden, die allein durch klimarelevante Änderungen begünstigt wird.19
Schon 2017 haben es Vor-Ort-Untersuchungen zur Beseitigung von Nestern der Asiatischen Hornisse in Süd-Frankreich (in der Region Nouvelle-Aquitaine) und ein daraus abgeleitetes Modell zur Ermittlung demografischer Parameter deutlich gemacht: durch Nestbeseitigungen lässt sich die Populationsentwicklung kaum verändern und eine weitere Ausbreitung kann nicht verhindert werden, wenn sich die Asiatische Hornisse örtlich oder im Umfeld etabliert hat. Das war der Fall, obwohl erhebliche Anstrengungen von 2007 bis 2014 zur Entdeckung und zum Zerstören der Nester in dieser Region aufgewandt wurden. So konnten nur etwa die Hälfte der Nester überhaupt entdeckt werden, die zur Nestgründung im Folgejahr beitragen.20 Das liegt unter anderem daran, dass die meisten Sekundärnester der Asiatischen Hornisse erst spät im Jahr entdeckt werden, wenn der Laubfall der Bäume sie hoch in den Bäumen sichtbar macht. Dann aber haben diese Völker längst Jungköniginnen produziert, die in der Mehrzahl ausgeflogen sind. Die Beseitigung dieser Nester spät im Jahr kann die Population daher nicht reduzieren.
Eine sofortige Beseitigung der Asiatischen Hornisse ist mit den derzeit vorhandenen Instrumentarien in der EU und in Deutschland nicht möglich. Das ist durch die anhaltende Ausbreitung belegt. Damit ist die Zielsetzung der IAS-VO, eine weitere Etablierung der Art zu verhindern nicht erreichbar.
„Ein „weiter so" der bisherigen Strategie hat keine Aussicht auf Erfolg und muss ins Leere laufen. Deshalb sollte nach alledem sich der Umgang mit der Asiatischen Hornisse auf ein Management nach Artikel 19 der IAS-VO verlagern. Damit werden beispielsweise Abwägungsentscheidungen, Priorisierungen durch Berücksichtigung von Kosten-Nutzen-Analysen möglich. Im Ergebnis bedeutet das jedoch nicht, wie mitunter vorgebracht wird, dass die Asiatische Hornisse gar nicht mehr bekämpft werden soll. Weiterhin sind eine Bekämpfung und Beseitigung von Vorkommen der Asiatischen Hornisse angebracht, allerdings dann in abgestuften Verfahren und unter Berücksichtigung einzelfallbezogener Erfolgsaussichten. Es käme so auch zu einem gezielten Einsatz finanzieller und personeller Ressourcen unter Berücksichtigung ihrer Wirksamkeit und fachlichen Notwendigkeit. Mit der Erarbeitung eines dann vorzusehenden Management-Maßnahmenblattes steht ein „Werkzeugkasten" zulässiger und erfolgsversprechender Maßnahmen im Hinblick auf die Kontrolle und Eindämmung der Asiatischen Hornisse zur Verfügung. Dieser kann flexibel auch zu späteren Zeitpunkten an neue Erkenntnisse und Forschungsergebnisse angepasst werden", meint Dr. Otto Boecking. In diese Richtung strebt auch ein gemeinsames Bemühen des Bieneninstitutes mit dem Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz und dem Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Was ist zu tun und was muss vermieden werden?
Imkerinnen und Imkern kommt eine wichtige Rolle beim rechtzeitigen Auffinden von Nestern zu, wenn sie ein eventuelles Auftauchen von jagenden Asiatischen Hornissen an ihren Bienenständen beobachten und ihre Fundmeldung direkt an die zuständige Behörde weitergeben. An den Meldungen (Monitoring) sollten sich alle beteiligen. In Norddeutschland ist dazu das Norddeutsche Monitoring zur Asiatischen Hornisse „Ahlert-Nord" etabliert worden. Meldungen können hier online unter www.AHlert-nord.de erfolgen. Auch in anderen Bundesländern existieren vergleichbare Meldeportale.
Falls ein Nest gefunden wird, liegt die Zuständigkeit bei den unteren Naturschutzbehörden. Wie und durch wen gefundene Nester entfernt werden können, ist dann im Einzelfall durch die Behörde zu entscheiden und zu beauftragen. Eine aktive Bekämpfung der Asiatischen Hornisse fällt somit nicht in die Zuständigkeit der Imkerschaft. Für die Beseitigung von Nestern, insbesondere Sekundärnester, sind Profis gefragt. Würde der Fokus insbesondere auf die Nachsuche und Bekämpfung der Primär-Nester gelegt, wäre ein Kosten-Nutzen-Verhältnis gewahrt.
Es gibt Empfehlungen, die Präsenz der Asiatischen Hornisse mit nicht-letalen Locktöpfen nachzuweisen. Dabei gilt es zu bedenken, dass man diese eher nicht in die Nähe der Bienenvölker stellen sollte, da so womöglich die Hornissen erst an die Bienenstände gelockt werden. Ansonsten ist das eine probate Möglichkeit das Monitoring zu unterstützen. Grundsätzlich aber verbietet sich der Versuch der Asiatischen Hornisse mit gekauften oder selbst gebauten Lockfallen nachzustellen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben deutlich gezeigt, dass keine dieser Fallen selektiv wirkt und die reale Gefahr besteht eine Vielzahl anderer Insekten anzulocken und zu töten.21 Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dann womöglich auch noch seltene, nach der BArtSchV geschützte Arten, zu töten. Der ökologische Schaden wäre damit größer, als es die wenigen Individuen der Asiatischen Hornisse verursachen könnten, die man vielleicht auf diese Art abfängt. Ohnehin können mit dem Abfangen von Arbeiterinnen der Asiatischen Hornisse bekanntlich kaum nennenswerte Effekte auf die Prädation ausgeübt werden. Die Imkernden werden sich der Präsenz dieser invasiven Art mit der Zeit anpassen müssen. So ist es überdenkenswert, ob Völkermassierungen und die Reihenaufstellung vielleicht für die Prädation durch die Hornisse förderlich sind. Es gibt technische Möglichkeiten mit Gitterkäfigen („Maulkörbe"), den Effekt der Belagerung durch die Hornissen am Flugloch zu reduzieren und ein Eindringen ins Volk zu verhindern. Weitere angewandte Forschung ist hier notwendig, um die Imkerschaft hierbei zu unterstützen.
„Grundsätzlich sollte man sich bewusst machen, Imkerinnen und Imker genießen in der öffentlichen Wahrnehmung das Attribut als Schützer der Natur und wünschen selber als „Partner im Insektenschutz" angesehen zu werden. Einige sind zudem ehrenamtlich als Wespen- und Hornissenberater engagiert tätig. Von daher ist es auch überdenkenswert, ob ausgerechnet die Imkerverbände und die Imker sich bei der Verfolgung dieser invasiven Art in den Vordergrund drängen sollten", so Dr. Otto Boecking.
Zuständige Behörden, Hilfen und Rat
Ansprechpartner für Fund-Meldungen und Beseitigung der Nester sind die unteren Naturschutzbehörden (UNB) der Landkreise bzw. der kreisfreien Städte.
Ansprechpartner der zuständigen Behörde für Niedersachsen landesweit: Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz NLWKN | Betriebsstelle Hannover-Hildesheim | E-Mail: invasive-arten@nlwkn.niedersachsen.de
Online-Meldeplattform für die Metropolregion Hamburg: www.AHlert-nord.de
Fachlichen Rat erhalten Sie beim LAVES Institut für Bienenkunde Celle (Dr. Otto Boecking), bei Herrn Dipl. Biol. Rolf Witt, Friedrichsfehn (Wespenexperte) und bei den ehrenamtlich tätigen Wespen- und Hornissenberatern, die von den unteren Naturschutzbehörden bestellt sind.
LAVES Institut für Bienenkunde
Herzogin-Eleonore-Allee 529221 Celle
E-Mail: Poststelle.IB-Ce@laves.niedersachsen.de
1 Villemant C. et al. (2011): Predicting the invasion risk by the alien bee-hawking Yellow-legged hornet V. velutina nigrithorax across Europe and other continents with niche models. Biological Conservation, 144(9): 2142-2150.
2 Quaresma A. et al. (2022): Invasion genetics of the Asian hornet Vespa velutina nigrithorax in Southern Europe. Biological Invasions, 24(5): 1479–1494.
3 Monceau, K. & Thiéry, D. (2017): Vespa velutina nest distribution at a local scale: An 8-year survey of the invasive honeybee predator. Insect Science, 24, 663–674.
4 Rome Q. et al. (2021): Not just honeybees: predatory habits of Vespa velutina (Hymenoptera: Vespidae) in France. Ann. Soc. Entomol. Fr., 57: 1–11.
5 Monceau K., Bonnard O., Thiéry D. (2014). Vespa velutina: a new invasive predator of honeybees in Europe. J. Pest., 87(1): 1–16.
6 Requier F. et al. (2019):. Predation of the invasive Asian hornet affects foraging activity and survival probability of honey bees in Western Europe. J. Pest Sci. 92: 567-578.
7 Verdasca, M. J. et al. (2021): A metabarcoding tool to detect predation of the honeybee Apis mellifera and other wild insects by the invasive Vespa velutina. Journal of Pest Science, 95: 997–1007.
8 Arca M. et al. (2014): Defensive behaviour of Apis mellifera against Vespa velutina in France: Testing whether European honeybees can develop an effective collective defence against a new predator. Behavioural Processes, 106: 122–129.
9 Requier F. et al. (2019): Predation of the invasive Asian hornet affects foraging activity and survival probability of honey bees in Western Europe. J. Pest Sci., 92: 567–578.
10 Requier F. et al. (2023): Economic costs of the invasive Yellow-legged hornet on honey bees. Science of The Total Environment, 898(10): 165576.
11 Rome Q. et al. (2021): Not just honeybees: predatory habits of Vespa velutina (Hymenoptera: Vespidae) in France. Ann. Soc. Entomol. Fr., 57: 1–11.
12 O'Shea-Wheller TA. et al. (2023): Quantifying the impact of an invasive hornet on Bombus terrestris colonies. Communications Biology, 6(1): 990.
13 Carisio et al. (2022): Impacts of the invasive hornet Vespa velutina on native wasp species: a first effort to understand population level effects in an invaded area of Europe. Journal of Insect Conservation, 26: 663–671.
14 Zusammenfassung für die politische Entscheidungsfindung des IPBES-Assessments „Invasive gebietsfremde Arten und ihre Kontrolle" zenodo.org/records/11254974
15 Martín‐Ávila, J. A. et al. (2024): The trophic strategy of the European honey‐buzzard Pernis apivorus during breeding: extravagant specialization or ingenious solution? Journal of Avian Biology (2024): e03221.
16 Macià, F. X. et al. (2019): Exploitation of the invasive Asian Hornet Vespa velutina by the European Honey Buzzard Pernis apivorus. Bird Study, 66(3): 425–429.
17 Rebollo, S. et al. (2023): Assessment of the consumption of the exotic Asian Hornet Vespa velutina by the European Honey Buzzard Pernis apivorus in southwestern Europe. Bird Study, 70(3): 136–150.
18 Nave A. et al. (2024): Vespa velutina: a menace for Western Iberian fruit production, Cogent Food & Agriculture, 10(1): 2313679.
19 Barbet-Massin M. et al. (2013): Climate change increases the risk of invasion by the Yellow-legged hornet. Biological Conservation, 157(1): 4-10.
20 Franklin D.N. et al. (2017): Invasion dynamics of Asian hornet, Vespa velutina (Hymenoptera: Vespidae): a case study of a commune in south-west France. Applied Entomology and Zoology 52: 221–229
21 Rojas-Nossa SV. et al. (2018): Performance of baited traps used as control tools for the invasive hornet Vespa velutina and their impact on non-target insects. Apidologie, 49(6): 872–885;
Lioy S. et al. (2020): Effectiveness and Selectiveness of Traps and Baits for Catching the Invasive Hornet Vespa velutina. Insects 11(10): 706.